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Beim Thema Nachhaltigkeit kommt es auf alle an

10. März 2022

Kommunikation erleichtert Kundenentscheidungen für entsprechende Produkte

Die Klimaneutralität im Tourismus gewinnt für Unternehmen und Kund:innen gleichermaßen an Bedeutung. In „From Carbon Neutral Destinations to Regenerative Tourism: Boundaries and Implementation“ unter der Moderation von Prof. Dr. Willy Legrand und Xenia zu Hohenlohe stand daher die Umsetzung klimaneutraler Ziele in der Praxis im Vordergrund. Im Panel diskutierten: Sally Davey, CEO bei Travalyst, Jeremy Smith, Co-Founder bei Tourism Declares a Climate Emergency, Petra Thomas, Managing Director bei forum anders reisen e.V. – association for sustainable tourism sowie Jennifer Koskelin Gibbons, Campaign Manager The Palau Pledge beim Palau Legacy Project.

„Gemeinsam können wir eine wirklich nachhaltige Tourismusbranche schaffen, die einen positiven und dauerhaften Beitrag zur Gesundung der Welt leistet“, zeigte sich Jeremy Smith überzeugt. Das Thema Klimaschutz habe nicht im Tourismus begonnen, sondern bei den Menschen vor Ort. Nun ließe sich in konstruktiver Zusammenarbeit an einem Strang ziehen, um die lokale Bevölkerung, die Natur, Tourismusunternehmen und Reisende gleichermaßen mit einzubeziehen.

Jennifer Koskelin Gibbons berichtete, wie sie den Klima- und gesellschaftlichen Wandel seit ihrer Kindheit in Palau erlebe. „Wir in Palau sind mit einem traditionellen System aufgewachsen, das den Ozean als Vater und das Land als Mutter schützt.“ Nun sei die Herausforderung, das Wissen und Bewusstsein der Vergangenheit in moderne und zeitgemäße Tourismusprojekte einzubringen. Auf Palau würden Reisende den Kindern des Inselstaates beispielsweise den Palau Pledge geben – ein Versprechen, das sie bei Einreise unterschreiben müssen (www.palaupledge.com). „Es gab zunächst Bedenken, dass das den Einreiseprozess stören würde“, so Koskelin Gibbons. Das Gegenteil sei jedoch der Fall: Die Gäste machen Selfies von ihrer Stempel- und Unterschriftenaktion und so werde das Bewusstsein für Nachhaltigkeit gleich zu Beginn der Reise Teil des Erlebnisses.

Für Petra Thomas steht im Vordergrund, den Tourismus nachhaltig von seinem „Bad Guy“-Image zu befreien: „Reisen kann positive Auswirkungen auf die Destination und die Bevölkerung vor Ort haben – das müssen wir transparenter und nachvollziehbarer machen.“ Mittlerweile seien alle Beteiligten bereit, für einen Wandel zu sorgen. Die Pandemie habe das Bewusstsein dafür noch verstärkt. Man spricht nun über nachhaltigere Lösungen bei der Mobilität und über sozialverträgliche Konzepte vor Ort. „Wir müssen nun handeln – nicht erst, wenn Gesetze es vorschreiben,“ rief Thomas alle Verantwortlichen auf. Außerdem sei es wichtig, die nachhaltigen Ansätze und Konzepte für Kund:innen schneller auffindbar und transparenter zu machen. Dazu regte sie ein Nachhaltigkeits-Label auf Produktebene an, das ihnen Orientierung bieten könne.

Auch Sally Davey zeigte sich überzeugt, dass viele Kund:innen sehr interessiert seien an nachhaltigen Tourismusangeboten: „Wir müssen den Unternehmen helfen, besser zusammenzuarbeiten – und wir müssen die tollen Ideen, die es schon gibt, für den Kunden erreichbar und nachvollziehbar machen.“ Tourismus sei nichts, was außerhalb der Gesellschaft stünde. Das, was für den einzelnen Reisenden gut und gesund sei, könne auch in größerem Rahmen gelten. „Nachhaltigkeit beginnt vor der eigenen Tür: Wir müssen nur starten!“