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Tourismusindustrie muss mehr Vielfalt zeigen

10. März 2022

Frauen und People of Colour noch immer unterrepräsentiert in Führungspositionen

Die Welt ist bunt und facettenreich – und das ist es auch, wovon der Tourismus lebt. Reisende wollen alle Ecken des Planeten mit allen Besonderheiten kennen lernen, touristische Unternehmen offerieren die entsprechenden Angebote. Doch wenn es um Diversität in der Branche geht, in Führungsetagen und bei Personalentscheidungen, überwiegt noch immer der Trend zu weißen, europäischen (männlichen) Gesichtern. Das muss und wird sich ändern – dessen waren sich die Gesprächsteilnehmerinnen zum Thema Vielseitigkeit, Gerechtigkeit und Inklusion bewusst.

Liz Ortiguera, CEO Pacific Asia Travel Association (PATA), unterstrich, wie sehr nicht zuletzt Covid-19 die Ungleichheit auf der Welt sichtbar gemacht habe: In einigen Ländern stünden die Menschen für die vierte oder fünfte Impfung an, in anderen warteten Menschen verzweifelt noch auf die erste Spritze. „Dabei wissen wir: Niemand ist sicher, wenn nicht jeder sicher ist“, so Liz Ortiguera. „Um diese gravierende Impfungerechtigkeit auf der Welt zu bekämpfen, habe PATA eine Tourismus-Koalition gegründet, die helfen soll, das Problem anzugehen. „Alle Tourismusunternehmen können Anteil daran haben, die Situation zu verbessern. Hotels öffnen ihre Türen zu Quarantänezwecken, Test- und Impfstationen werden in touristischen Einrichtungen ermöglicht, Tourbusse können als mobile Testcenter umfunktioniert werden“, beschrieb die Touristikerin die Mitmachmöglichkeiten durch alle hierarchischen Ebenen: „Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist. Wir müssen jetzt alle mit anfassen!“

Auch Ursula Petula Barzey, Digital Marketing Consultant und Chefin von Moxee Marketing, rief dringend dazu auf, die zahlreichen ungerechten Bedingungen im Tourismus nicht länger zu tolerieren. Menschen mit anderer Hautfarbe als weiß seien dramatisch unterrepräsentiert in den höheren und Führungsebenen der Unternehmen. Reisen sei ein immens wichtiger Wirtschaftsfaktor. „Und auch die Zahl der schwarzen Reisenden steigt stetig, und somit ihre wirtschaftliche Bedeutung“, so Ursula Petula Barzey: „In den nächsten 20 bis 30 Jahren wird sich das Gesellschaftsbild grundlegend geändert haben. Und wenn schon nicht die Moral dafür sorgt, schwarzen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, dann vielleicht mit dem Hinweis, das mit Minderheiten sehr viel Geld zu verdienen ist.“ Jeder einzelne könne hinschauen und überlegen, ob er helfen kann, die Welt diverser darzustellen. „Wer uns schwarze Menschen finden will, als Personaler:in, als Werber:in, als Chef:in, der findet uns – wir sind da draußen und erreichbar!“

Der Tourismus müsse mehr Vielfalt annehmen und sicherstellen, dass alle Menschen willkommen sind, respektiert werden und faire, gleiche Chancen haben, fasste Moderatorin Rika Jean-Francois zusammen. Das umfasse gerechtere systemische Zugangsmöglichkeiten zu Bildung, Jobs und Gesundheitsversorgung.