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NEWS-Blog

Storytelling

Nicht alle Reisenden anlocken, dafür aber die richtigen

10. März 2022

Nachhaltigkeit durch gut erzählte Geschichten greifbar machen

Das Thema Nachhaltigkeit ist ein Megatrend und auch das Tourismusmarketing kommt nicht mehr daran vorbei. Für den Restart nach der Pandemie gilt: Die Zeiten, in denen mehr Köpfe und mehr Hotelbetten die einzigen Erfolgsfaktoren waren, sind endgültig vorbei. Wie Destinationen das Werkzeug Storytelling einsetzen können, um umweltbewusste Reisende anzuziehen und zu begeistern sowie welche Vorteile sie selbst daraus ziehen können, erläuterte Rob Holmes, Founder & Chief Strategist | GLP Films von GLP Films in „Sustainability Storytelling for Destination Management“.

Bis 2018 ging es im Marketing primär darum, möglichst viele Besucher:innen anzulocken. Nicht wenige Reiseziele, so Holmes, seien damit erfolgreich gewesen. Doch letztlich habe dies oft zu Overtourism geführt. „Nicht nur in den großen Destinationen, sondern in fast allen.“ Doch die Pandemie habe mittlerweile zu einem Wertewandel geführt, an den Urlaubsorten, aber vor allem auch bei den Reisenden selbst. 83 Prozent von ihnen gehen inzwischen davon aus, dass nachhaltiges Reisen unerlässlich ist. 76 Prozent möchten zudem, dass das Einkommen, das durch Tourismus generiert wird, fair verteilt wird – und 69 Prozent seien bereit, ihre Reisepläne zu ändern, um überlaufene Destinationen zu meiden.

„Viele Reisende wollen die Situation verbessern und mit ihrem Reisen etwas bewegen“, erläuterte Holmes. Diese Leute müsse man ansprechen, ihnen das Gefühl vermitteln, „dort möchte ich hin, das will ich mir ansehen.“ Genau dies gelinge am besten über Storytelling. Denn Menschen sind von klein an auf Geschichten gepolt. „Storys bewegen und inspirieren, sie sind real und authentisch“, so Holmes weiter, der zwei Beispiele für visuelles Storytelling mitgebracht hatte – einen Film über naturnahen Tourismus in Thailand und einen Spot zum Thema „The Soul of Sedona“.

Entscheidend beim Storytelling sei es laut Rob Holmes, Geschichten zu erzählen, die verdeutlichen, was eine Region einzigartig und besonders macht. Einige Beispiele, wie so etwas umgesetzt werden kann, finden sich unter www.glpfilms.com/work. Wichtig sei auch, ergänzte Holmes, die Community vor Ort und die touristischen Stakeholder in das Storytelling mit einzubeziehen und sie zum Teil des Prozesses zu machen. „Die Community ist letztlich der Herzschlag und die Seele einer Destination“, versicherte Holmes. Wenn man die Geschichte erzählt und aufbereitet hat, dann ist es entscheidend, den richtigen Marketingkanal zu finden. Dabei ist es ebenso entscheidend, zielgenau zu agieren. „Man soll damit nicht alle Touristen ansprechen, sondern die richtigen“, so der Storytelling-Experte.