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NEWS-Blog

YOUTH travel

Junge Reisende sind die (wohlhabenden) Urlauber der Zukunft

08. März 2022

Schüler und Studenten sind widerstandsfähig, setzen Trends und kommunizieren darüber

Bei einer Paneldiskussion mit David Chapman, Direktor der WYSE Confederation, warfen die Teilnehmer:innen einen Blick auf die Jugend- und Schülerreisen als besonders resiliente Gruppe. Dabei betonten sie, wie wichtig diese Generation für die Reisen der Zukunft ist. „Die jungen Reisenden setzen Trends, kommunizieren intensiv darüber und das Wichtigste: Sie kommen immer wieder und geben von Mal zu Mal mehr Geld aus“, wie Vicki Cunnin-gham, CEO von BUNAC & USIT, zusammenfasste.

Der bedeutendste Faktor des internationalen Marktes für Jugend- und Studentenreisen sei-en die jungen Reisenden selbst. Sie würden nicht nur „in den Urlaub“ fahren, sondern Rei-sen komplexer begreifen – beispielsweise als Studienreisen oder Work&Travel-Kombinationen. Oft organisierten sie sich Reisen oder Reiseabschnitte selbst oder ließen sie individuell zuschneidern. Nach großen Krisen wie 9/11 oder aktuell Covid 19 seien sie die ersten, die sich wieder auf den Weg machen. So entstünden Erfahrungshorizonte, die den Destinationen sehr hilfreich sein können, erklärte Wendi Aylward, Managing Director, AIFS Australia. Geschichten, die Reisende erzählen, seien ein unterschätztes Marke-tinginstrument. „Diese Generation versteht es so gut wie keine vor ihr, digitale Beziehungen aufzubauen und auf allen digitalen Ebenen zu sämtlichen Themen zu kommunizieren“, be-kräftigte Vicki Cunningham. Sie hoffe, dass der ökonomische und soziale Wert des Reisens mehr und mehr in das Bewusstsein und die Entscheidungen der Regierungen und Unter-nehmen einfließe.

Russell Hedge, CEO von HI USA, sieht die Sparte in seiner Heimat vor Herausforderun-gen: In den USA seien wegen niedriger Löhne und schlechter Arbeitsbedingungen viele Touristiker nach der Pandemie gar nicht in ihre Jobs zurückgekehrt. In seinen Augen be-stehe ein großes Bedürfnis nach Jobwechsel, gekoppelt an Jobsicherheit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Entsprechend wünsche er sich von Entscheidern mehr Verantwortungs-bewusstsein. Jetzt könnten bei Neueinstellungen Veränderungen vorgenommen werden, die sich nachhaltig auf die Branche auswirken. Viele der Probleme hätten auch schon vor Corona bestanden, jedoch würde nun oft schulterzuckend auf die Pandemie verwiesen. „Wenn wir gute Leute haben wollen, brauchen wir neben höheren Löhnen auch Berechen-barkeit und Zuverlässigkeit in den Entscheidungen der Regierung“, betonte Hedge.

Wendi Aylward möchte die vergangenen zwei Jahre als Möglichkeit zum Neustart verste-hen. Nun müsse man sich weiterentwickeln und für die jungen Reisenden bessere Produkte kreieren. Die Jugend habe die Themen der Zukunft wie etwa Nachhaltigkeit fest im Blick und sei bereit, dafür auch mehr zu investieren. „Außerdem werden aus ihnen nun einmal die Reisenden der Zukunft – mitunter auch mit mehr vorhandenem Budget“, so Vicki Cun-ningham.