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Elf Trends und Themen, die auf der ITB Berlin 2025 für Gesprächsstoff sorgten

In einem Umfeld dynamischer Veränderungen bleibt die internationale Tourismusbranche weiterhin auf Kurs. Zum Abschluss der ITB Berlin 2025 präsentierte sich die Reisewelt in optimistischer Stimmung und robuster Verfassung. Die Auftragsbücher der meisten Unternehmen zeigen sich gut gefüllt, die globale Nachfrage nach Reisen erweist sich als so hoch wie lange nicht. Gleichzeitig steht die Branche vor einer Reihe komplexer Herausforderungen und Aufgaben, die neue Strategien und Denkweisen erfordern. Der Bedarf an Investitionen in die eigene IT-Infrastruktur, die Herausforderungen nachhaltigen Wirtschaftens, die Chancen Künstlicher Intelligenz sowie die Suche nach geeignetem Personal erfordert entschlossene Antworten und neue Konzepte. Elf Trends und Erkenntnisse von der ITB Berlin 2025, die die Reisewelt in den kommenden Monaten - und darüber hinaus – beschäftigen werden.

ITB Berlin 2025 Kongress

1. Wachsende Nachfrage

Die Bedeutung von Urlaubsreisen wächst weltweit. Dies gilt für die Konsumentscheidungen auf reifen Kundenmärkten wie Europa und Nordamerika, aber mehr noch für wachsenden Märkte wie etwa in Asien, wo die Zahl der touristischen Reisen dynamisch zunimmt. Auch die zum Teil deutlichen Preissteigerungen der vergangenen Jahre haben die globale Nachfrage kaum bremsen können.

2. Stärkere Resilienz

Nach den dramatischen Einbrüchen der Corona-Jahre hat sich die Reisebranche im Erfolgsjahr 2024 eindrucksvoll zurückgemeldet und ihre Resilienz unter Beweis gestellt. Ein weiteres Mal zeigt sich, dass der Tourismus sich auch von schweren Krisen schnell wieder erholen kann. Investitionen in die Resilienz der eigenen Organisation sind vor diesem Hintergrund und mit Blick auf künftige Krisen wichtiger denn je.

3. Mehr Flexibilität

Geopolitische Veränderungen und fortschreitender Klimawandel sorgen für Verunsicherung und neue Risiken, sodass auch erfolgreiche Geschäftsmodelle keine Garantie für die Zukunft bieten. Change Management wird zum Gebot der Stunde. Funktionierende Frühwarnsysteme und schnelle Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Rahmenbedingungen in Zielgebieten und auf Kundenmärkten sind wichtig um in einer zunehmend dynamischen Umgebung zu bestehen.

4. Destinationen mit neuer Verantwortung

Phänomene wie Overtourism und die Übernutzung natürlicher Ressourcen in Urlaubsregionen erfordern neue Formen regionaler und lokaler Kooperation. Touristische Organisationen vor Ort sind gefordert um touristische Angebote, ökologische Standards und die Interessen der lokalen Bevölkerung miteinander in Einklang zu bringen. Die Entwicklung des Wohnungsmarktes, die Lenkung von Besucherströmen und der Erhalt der Umwelt werden im Destinationsmanagement zu Kernthemen.

5. AI als Gamechanger

Künstliche Intelligenz ist dabei das touristische Geschäft grundlegend zu revolutionieren. Die Zukunft der Branche wird durch die Verfügbarkeit über Daten definiert. Die digitale Transformation durch KI erfordert die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Umfangreiche Investitionen in Automatisierung, Datenmanagement und Datenanalyse sind unverzichtbar um im Wettbewerb erfolgreich zu bleiben.

6. Revolution der Kundenkommunikation

Durch den Einsatz von AI und autonome Agenten - von Chatbots bis hin zu sprachgesteuerten Buchungsassistenten - wird die natürliche, interaktive Reiseplanung immer mehr zur Normalität. Personalisierte Reisempfehlungen in Echtzeit, maßgeschneiderte Reiserouten und individuelle Preisempfehlungen werden den Markt zunehmend dominieren. Unternehmen müssen ihr Marketing an diese Anforderungen anpassen, ohne Glaubwürdigkeit zu verlieren.

7. Vorsprung durch Vertrauen

Die digitale Reisewelt wird für die Reisenden zunehmend unübersichtlicher. Mit der Vielzahl der Reiseinfos via Plattformen und Netzwerken wächst auch der Einfluss gekaufter Reviews und manipulativer Algorithmen. Wer sich im Netz als glaubwürdige Quelle profilieren will, muss den Kundendialog pflegen und Vertrauen aufbauen. Verifizierbare Informationen, die transparente Nutzung von Reisedaten und verlässliche Sicherheitsprotokolle sind wichtig, um das Vertrauen innerhalb einer KI-zentrierten Kundenkommunikation aufrechtzuerhalten.

8. Etablierte Anbieter unter Druck

Die großen internationalen Tech-Plattformen besitzen beim Thema KI hinsichtlich Erfahrung, Kompetenz und Fachpersonal mittlerweile einen erheblichen Wettbewerbsvorsprung. Traditionelle Geschäftsmodelle mittelständischer Reiseveranstalter und Vertriebsunternehmen geraten dadurch zunehmend ins Hintertreffen. Während große Konzerne KI umfassend integriert haben, verharren Mittelständler oft bei Pilotprojekten oder isolierten Anwendungen.

9. Nachhaltigkeit als Herausforderung

Die Bewältigung des Klimawandels und die Einführung und Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards bleiben Langzeitaufgaben. Zunehmende Reiseaktivität und veränderte politische Prioritäten in einigen Ländern erhöhen den Problemdruck. Wo staatliche Akteure zurücktreten, gewinnen NGO’s und privatwirtschaftliche Initiativen an Bedeutung. KI kann bei der Verwirklichung von Nachhaltigkeitszielen wichtige Unterstützung leisten.

10. Sehnsucht nach Authentizität

Die Reisebedürfnisse und Interessen insbesondere jüngerer Zielgruppen haben sich verändert. Wichtiger als Urlaubsziele, Routen oder die Art der Unterkünfte werden Inhalte, Begegnungen und Erlebnisse. Dem wachsenden Bedürfnis nach Authentizität und einzigartigen Urlaubserlebnissen kann durch individualisiertem Kundendialog mittels AI entsprochen werden.

11. Arbeitskräfte dringend gesucht

Der Mangel an geeignetem Personal wird die Branche weiter begleiten. Die Fach- Und Arbeitskräftelücke, vor allem in Hotellerie und Gastronomie sowie allgemein in touristischen Ausbildungsberufen hält weiter an. Eine für die Beschäftigten attraktive Unternehmenskultur, flexible Arbeitszeitangebote sowie das Recruiting junger Talente bleiben grundlegende Aufgaben.

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