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Die Reiseplanung der Zukunft ist multimodal und interaktiv
Ein bis auf den letzten Platz gefüllter Saal auf dem ITB Berlin Kongress zeigte, dass die Veranstalter mit dem Thema „Generative KI“ einen Nerv getroffen hatten. Dr. Stefan Ebener, der Head of Customer Engineering bei Google Deutschland, ließ die ITB-Besucher am Dienstagnachmittag einen Blick in die Zukunft werfen. Per Video erlebten sie eine Google-Suche, die sich fundamental von dem unterscheidet, was sie bisher kennen: eine Suche, die interaktiv und multimodal ist. „Diese neue Google-Suche wird schon in wenigen Monaten weltweit zugänglich gemacht“, verriet Ebner und prognostizierte, dass dies massive Auswirkungen auf die Reisebranche haben werde.
Schon jetzt, so berichtete Ebener, sei die traditionelle Suche über Suchbegriffe nicht mehr der Weg, den Millennials und die Generation Z nutzen, um sich für neue Reisen inspirieren zu lassen oder Reisen vorzubereiten. „Gesucht wird vor allem über Bilder, über die Google Bildersuche und über Fotos auf Instagram“, erklärte Ebener. Daraus leitete Ebener auch gleich einen Tipp für das Tourismusmarketing ab: Mitreißende und überzeugende visuelle Angebote, vor allem Fotos und Videos, sind der Schlüssel, um neue Gäste zu gewinnen.
Ein weiterer Trend: der hyperpersonalisierte Reiseassistent, der mit verschiedenen Medien umgehen kann und der sowohl vor als auch während der Reise hilfreich zur Seite steht. „Die meisten Menschen verbringen mehr Zeit mit Planen, Vorbereiten und Träumen als mit dem Reisen selbst“, so Ebener. Ein solcher Assistent sei in der Lage, schon bei der Buchung besondere Wünsche abzufragen und umzusetzen, zum Beispiel bezüglich des Reisens mit Kleinkindern. Im Zweifelsfall könne er aber auch anhand einer Videoaufzeichnung klären, ob ein Unfallschaden am Mietwagen von der Versicherung gedeckt sei. Das Zauberwort hierfür heißt Multimodalität – die Nutzer können verschiedene Medien, insbesondere auch Fotos und Videos, verwenden, um mit dem System zu interagieren.
Ein Schlüssel dazu ist Googles neue KI Gemini, die beispielsweise von Anbietern von Unterkünften dafür genutzt werden könne, um auf Basis von Videos automatisch Objektbeschreibungen zu erstellen. Dabei könnten sie die Software so trainieren, dass sie ihre Kunden absolut zielgruppengerecht anspricht. Ebener erklärte, dass man sich eine KI in etwa wie einen Trainee vorstellen müsse, der neu in ein Unternehmen kommt. Dieser sei zwar hoch qualifiziert und wisse viel über die Welt, habe aber am Anfang noch keine Ahnung, was die Firma genau macht und wie die Kunden bedient werden. Wenn man der KI aber diese Dinge beigebracht habe, werde sie zu einem absolut effektiven Werkzeug. „Entscheidend ist dabei nicht das verwandte Modell entscheidend, sondern die Plattform und der Zugang zu Informationen in Echtzeit", so Ebener.