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Digital Wallet bietet noch viele ungehobene Schätze

Tourismus-Fachmann Reinhard Lanner spricht auf der Bühne zum Publikum

Tourismus-Fachmann Reinhard Lanner: Von der Gästekarte zur digitalen Wallet

Für eine intelligente Weiterentwicklung der klassischen Gästekarte sollten sich die Touristiker von liebgewordenen Begrifflichkeiten und Strukturen verabschieden. Das riet der österreichische Tourismus-Fachmann Reinhard Lanner am Donnerstag auf der ITB Berlin. Eine davon sei, die Registrierung als Plastikkarte auszugeben, anstatt sie in der Wallet des Smartphones abzulegen, wo sie vielseitiger einsetzbar sei.

Die meisten Technologien dafür gebe es bereits, zum Beispiel „Pay-as-you-go“-Funktionen. Elektronisch lasse sich die Personalisierung sehr weit treiben, wenn die Träger bereit seien, ihre Präferenzen preiszugeben. So könne einem VIP-Gast der Salzburger Festspiele neben der bloßen Eintrittskarte auch Hintergrund und anderer Content und damit ein besseres Erlebnis vor Ort angeboten werden.

Außerdem könnten die Ausgabestellen die Karte so vermarkten, dass es nicht nötig sei, Rabatte anzubieten, um die Akzeptanz zu erhöhen: „Schließlich wollen wir ja Geld damit verdienen.“ Ob Plastik oder Wallet, dieses erweiterte Einchecken lasse sich auch als Statussymbol verwerten.

Für andere Auswertungen führte Lanner das Beispiel Ungarns an. Dort würden Check-ins und -outs von Hotelgästen automatisch ans Finanzamt weitergeleitet, das sie kurz darauf in anonymisierter Form an die lokalen Tourismusämter weitergebe. Neben den fiskalischen Aspekten der Erfassung stünden damit reichlich Daten zur Verteilung der Touristenströme zur Verfügung.

Es gebe zwei Möglichkeiten für die Zukunft, sagte Lanner. Entweder die Touristik warte, bis die EU einheitliche Vorgaben mache, oder aber sie werde kreativ, sammele die Daten, natürlich nach Genehmigung, und fange einfach an. Tatsächlich gebe es keinen vernünftigen Grund mehr, warum eine „Gästekarte“ – er appellierte an die Öffentlichkeit, sich für neue Technologien auch neue Wörter einfallen zu lassen – während einer ganzen Saison für alle Gäste gleich sein muss, anstatt ihre individuellen Wünsche zu berücksichtigen und ihnen die Erfüllung so leicht wie möglich zu machen.

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