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SuperApps vor der Eroberung der Reisebranche

Vier Podiumsteilnehmer sprechen auf der Bühne

Alle Podiumsteilnehmer waren sich einig: KI ist die Zukunft

Der Tourismus mit seinen für Anbieter wie Nutzer oft komplexen Buchungsanforderungen bietet sich als Anwendungsfall für SuperApps an, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz Verknüpfungen herstellen und Bedürfnisse analysieren. Das betonten Teilnehmer eines Podiums auf der eTravel Stage der ITB Berlin am Donnerstag. Sie alle arbeiten für fernöstliche Unternehmen, wo entsprechende Plattformen bereits am Markt sind. Als SuperApp gilt etwa das chinesische WeChat.

Die Rolle der KI könne dabei gar nicht überschätzt werden, erklärte Jongyoon Kim von der koreanischen Reiseplattform Yanolja. Sie könne als persönlicher Assistent während der gesamten Reise fungieren, aber auch bei der Zusammenfassung verschiedener Buchungsaktivitäten auf einer Plattform. Sobald der Kunde mit einem Interface für verschiedene Services auskomme, habe der Anbieter einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Wettbewerbern.

Vivan Zhou von der chinesischen Hotelkette Jin Jiang sagte, die besten Lösungen könne der Anbieter präsentieren, wenn die Interessen des Nutzers bereits bekannt seien, „bevor er beginnt zu planen“, also etwa wenn seine Präferenzen aus früheren Aktivitäten bekannt wären. Die Effizienz der SuperApp hänge direkt von der Tiefe der Informationen über den Nutzer ab.

Zhiwei Bai von der chinesischen Reiseplattform Tongcheng Travel (ly.com) wies darauf hin, dass das komplexe Reisen der Neuzeit europäische Wurzeln habe und in den Vereinigten Staaten weiterentwickelt worden sei. Asiatische Unternehmen hätten aber zunächst für ihre Kunden etliche „Bypässe“ in die Buchungsvorgänge eingebaut. Wer deren Errungenschaften in Europa oder Nordamerika konsequent umsetze, wie es etwa Mark Zuckerbergs Meta mit dem Metaverse versuche, schaffe sich einen erheblichen Vorteil. Die „Maschinen“ würden bei der Kombination der verschiedenen Elemente mindestens die zehnfache Geschwindigkeit menschlicher Interaktionen bereitstellen.

Alle Podiumsteilnehmer waren sich jedoch einig, dass die softwareseitige ebenso wie die ökonomische Entwicklung noch in einem frühen Stadium sei, sodass sich nicht sagen lasse, welche die jeweils beste Anwendung sei oder welche sich durchsetzen werde. Auch Datenschutzfragen seien noch offen.

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